Hintergrund
Das Gefecht am Bear River, auch bekannt als das Massaker am Boa Ogoi, fand am 29. Januar 1863 während des Amerikanischen Bürgerkriegs statt. Es war keine direkte militärische Aktion gegen die Konföderation, sondern ein Konflikt zwischen Unionstruppen und den indigenen Shoshonen, die unter der Führung von Häuptling Bear Hunter standen.
Die Unionstruppen unter dem Kommando von Oberst Patrick Edward Connor verließen Fort Douglas (Utah), um auf Überfälle der Shoshonen in der Region zu reagieren. Die Shoshonen hatten sich am Bear River im heutigen Franklin County, Idaho, niedergelassen, einer Region, die von Spannungen zwischen indigenen Gemeinschaften und Siedlern geprägt war.
Verlauf
Am 29. Januar 1863 trafen die Unionstruppen, bestehend aus Kavallerie- und Infanterieeinheiten, am Bear River ein. Die Shoshonen hatten sich in einer Schlucht hinter dem Fluss verschantzt und erwarteten den Angriff. Die erste Ãœberquerung des Flusses durch die Unionstruppen wurde abgewehrt, wobei mehrere Soldaten ums Leben kamen.
Oberst Connor befahl daraufhin, die Shoshonen von beiden Seiten zu umstellen, um ihre Fluchtwege abzuschneiden. Die Unionstruppen positionierten sich auf den Schluchtwänden und beschossen die Shoshonen von oben. Der Großteil der Shoshonen, einschließlich Frauen, Kinder und älterer Menschen, wurde getötet. Einigen gelang die Flucht über den Bear River, doch auch sie wurden von den Unionstruppen verfolgt und getötet.
Schätzungen zufolge verloren die Unionstruppen 27 Soldaten, während etwa 384 Shoshonen getötet wurden. Das Ereignis wurde später als "Massaker am Boa Ogoi" bekannt und gilt als eines der blutigsten Massaker an indigenen Völkern in der Geschichte der Vereinigten Staaten.
Auswirkungen
Das Gefecht am Bear River hatte verheerende Auswirkungen auf die Shoshonen-Gemeinschaft, die nahezu vollständig ausgelöscht wurde. Der Verlust von Leben, Land und Ressourcen schwächte die indigenen Gemeinschaften in der Region nachhaltig. Das Ereignis markierte einen weiteren dunklen Moment in der Geschichte der Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und den indigenen Völkern.
Für die Unionstruppen wurde die Operation als militärischer Erfolg dargestellt, da sie angeblich die Sicherheit der Siedler in der Region gewährleistete. Doch das Massaker bleibt ein Symbol für die Brutalität, mit der indigene Völker im 19. Jahrhundert konfrontiert wurden.
Langfristig trug das Ereignis dazu bei, die Spannungen zwischen Siedlern und indigenen Gemeinschaften weiter zu verschärfen und die politische Kontrolle der Vereinigten Staaten über den Westen zu festigen.